IV. Der religiöse Charakter der Glaubensvorstellungen der Scientology

Wenn Scientology mit anderen weltlichen Organisationen verglichen wird, dann wird der religiöse Charakter einiger ihrer Glaubensvorstellungen schnell deutlich, selbst wenn sie bisher noch keine komplexe Theologie entwickelt hat. Sie unterscheidet sich beträchtlich von politischen Organisationen, die kein besonderes Interesse an unsterblichen Seelen besitzen. In ähnlicher Weise unterscheidet sie sich von geselligen Vereinigungen, wie den Oddfellows oder dem Loyal United Order der Angelsachsen. Sie ähnelt eher der Freimaurerei, die an Gott, den göttlichen Architekten und an geistige Wesen glaubt. Aber Freimaurer haben oft behauptet, dass ihre Organisation keine Religion sei. In weiten Teilen Europas war die Freimaurerei, zumindest bis vor Kurzem, stark antiklerikal, eine Art von irreligiöser Religion. Aber in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten waren Freimaurer oft auch Mitglieder etablierter Kirchen und hatten den Wunsch zu zeigen, dass sie keiner rivalisierenden Religion Folge leisteten, sondern einem moralischen Kodex und der Unterstützung wahrer Religion.

Des Weiteren kann kurz auf altertümliche und moderne religiöse Bewegungen verwiesen werden. Die Dschaina in Indien glauben an viele Seelen, aber nicht an Gott, und werden trotzdem als Religion betrachtet. Die Buddhisten glauben weder an einen Höchsten Gott, noch an eine beschreibbare Seele, auch wenn es Unterschiede zwischen Theorie und Praxis gibt, aber sie sind eine der größten missionarischen Weltreligionen. Viele hinduistische Denker der Wedanta sind keine Dualisten und glauben, dass das Menschliche und das Göttliche eins sind, da die individuelle Seele die universale Seele ist. Dies ist nicht Gott im christlichen oder abendländischen juristischen Sinne, und trotzdem gilt der Hinduismus als eine Weltreligion. In der heutigen Zeit hat der indische Neo-Wedismus einen großen Einfluss in Europa und Amerika erlangt, da seine Lehren sowohl vom starren Dogma der meisten westlichen Religionen als auch vom Materialismus eines großen Teils der modernen Wissenschaft abweichen.

„The Founder and Aims“ [Der Gründer und die Ziele] erklären, dass es das Ziel sei, den Menschen von der Sklaverei zu befreien, die „ihn auf den Status von Zellen, Gehirn und Körper zu reduzieren suchte, eine ‚wissenschaftliche‘ Lüge, die dem Menschen unermesslichen Schaden zugefügt hat und, falls sie nicht korrigiert wird, irgendwann zur völligen Vernichtung führen wird“.

Die Scientology scheint von Anfang an und als grundlegende Doktrin eine geistige Haltung zum Leben angenommen zu haben. „The Founder and Aims“ [Der Gründer und die Ziele] erklären, dass es das Ziel sei, den Menschen von der Sklaverei zu befreien, die „ihn auf den Status von Zellen, Gehirn und Körper zu reduzieren suchte, eine ‚wissenschaftliche‘ Lüge, die dem Menschen unermesslichen Schaden zugefügt hat und, falls sie nicht korrigiert wird, irgendwann zur völligen Vernichtung führen wird“, und dann erneut, „dass der Mensch in erster Linie ein Geist ist, unsterblich und im Grunde unzerstörbar“.

V. Schlussfolgerung
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