XXXIII. Zum Abschluss

Genau wie Gelehrte die zeitgenössische Vielfalt unter Religionen in der heutigen Gesellschaft anerkannt haben, wird es unentbehrlich, wenn grundlegende Menschenrechte der Religionsfreiheit und des religiösen Brauchs aufrechtzuerhalten sind, dass alte Stereotype dessen, was genau Religion ausmacht, aufgegeben werden sollten. In einer kulturell pluralistischen Welt kann Religion, wie andere soziale Phänomene, viele Formen annehmen. Was genau eine Religion ist, kann nicht durch die Verwendung von Begriffen bestimmt werden, die aus einer bestimmten Tradition herangezogen werden. Nur ein höherer Grad der Abstraktion, der einer jeden speziellen Kultur und einer jeden speziellen Religion übergeordnet ist, kann innerhalb eines Bezugsrahmens den Bereich der Vielfalt tatsächlicher religiöser Bewegungen umspannen. Genau wie den konkreten Phänomenen einer bestimmten Religion nicht erlaubt werden kann, den notwendigen Stil anderer Religionen zu diktieren, so darf auch die verwendete Sprache, soweit dies möglich ist, nicht durch bestimmte kulturelle Sinnbezüge kontaminiert werden. Zu diesem Zweck und im Interesse der Gerechtigkeit der Transaktionen bezüglich Religionen wurde die probabilistische Bestandsaufnahme, wie oben [in Abschnitt 11] im Detail dargelegt, vorgeschlagen. Nur mit einem solchen Verfahren, das bewusst so konstruiert wurde, dass sowohl die evolutionäre Eigenschaft von Religion anerkannt wird als auch die diversen Facetten des Denkens und der Praktik unter unabhängigen Kategorien zusammenfasst werden, ist es wahrscheinlich, dass die große Vielfalt an zeitgenössischer Religion die Rücksichtnahme erhält, die sie verdient.

Bryan Ronald Wilson
28. April 1995
Oxford, England

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